Muss Grammatik trocken und langweilig sein? Natürlich nicht! Sprachenlernen gelingt am besten, wenn wir aktiv anwenden, mit allen Sinnen lernen und uns emotional angesprochen fühlen.
Doch wie funktioniert das in der Praxis – besonders bei kniffligen Themen wie Verben mit Präpositionen? Hier hilft das Spiel „Memos“ (der Name ist geschützt, aber die Idee bleibt wirksam).
Ziel: Verben mit Präpositionen üben
Das Spiel „Memos“ bietet eine großartige Möglichkeit, Grammatikstrukturen aktiv und spielerisch zu vermitteln, ohne dass die Lernenden sich überfordert fühlen. Besonders bei den oft schwierigen Verben mit Präpositionen kann dieses Spiel eine erhebliche Erleichterung bieten. Hier lernen die Schüler nicht nur die richtige Verbindung von Verben und Präpositionen, sondern setzen sie auch in einem praktischen Kontext ein.
Dauer und Sozialform
Das Spiel ist schnell durchführbar und benötigt nur 8-10 Minuten – eine ideale Zeitspanne, um es in den Unterricht einzubauen. In Gruppen können die Schüler die Karten abwechselnd aufdecken, was den sozialen Aspekt und die Zusammenarbeit fördert. Das ist besonders wichtig, um die Interaktion zwischen den Lernenden zu fördern und eine kooperative Lernatmosphäre zu schaffen.
Material
Für das Spiel benötigen Sie pro Gruppe einen Kärtchenstapel. Auf den Karten stehen jeweils Verben und Präpositionen, die miteinander kombiniert werden müssen. Zum Beispiel: „denken an“, „warten auf“, „interessieren für“ etc. Die Karten werden ohne Schrift auf dem Tisch verdeckt abgelegt, und die Lernenden versuchen, passende Paare zu finden. Wer ein Paar richtig aufdeckt, darf weiterspielen, und am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Paaren.
Spielablauf
- Zu Beginn werden alle Karten verdeckt auf dem Tisch ausgelegt.
- Jede Gruppe hat nun die Aufgabe, Paare zu finden, die korrekt zusammengehören (z. B. „denken an“ und „die Hausaufgaben“).
- Wer ein richtiges Paar findet, darf weitermachen, ansonsten ist der nächste Spieler an der Reihe.
- Das Spiel endet nach der festgelegten Zeit. Der Spieler, der die meisten Paare gefunden hat, ist der Gewinner.
Warum funktioniert „Memos“ so gut?
Aktive Anwendung: Im Gegensatz zu herkömmlichen Übungsmethoden wie dem Auswendiglernen von Vokabeln oder Grammatikregeln werden die Lernenden hier direkt in den Prozess der Anwendung einbezogen. Sie müssen die Verben mit den richtigen Präpositionen verbinden und somit das Gelernte sofort einsetzen.
Wiederholung: Durch das ständige Umblättern der Karten werden die Verben und ihre Präpositionen immer wieder wiederholt. Diese wiederholte Exposition stärkt das Gedächtnis und hilft den Lernenden, die Verbindungen langfristig zu verinnerlichen.
Motivation durch Spiel: Das Element des Spiels sorgt dafür, dass die Lernenden mit mehr Spaß und Engagement bei der Sache sind. Das gewonnene Paar ist nicht nur ein Erfolg im Spiel, sondern auch ein Erfolg im Lernen – und das motiviert weiter!
Kooperative Lernform: Da das Spiel in Gruppen gespielt wird, können die Lernenden sich gegenseitig unterstützen. Dies fördert den Austausch und das gemeinsame Lernen, was vor allem für das Sprachverständnis von Vorteil ist.
Die kostenlose PDF mit Memos zu Verben mit Präpositionen können Sie hier herunterladen.
Weitere Ideen
Das Spiel „Memos“ ist eine großartige Möglichkeit, um Verben mit Präpositionen zu üben. Eine ähnliche Methode, die sich hervorragend für das strukturierte Lernen von Sprachinhalten eignet, ist die Anwendung von Mnemotechniken. Diese Techniken, die auf visuellen und kreativen Gedächtnisstützen basieren, können auch bei der Einführung und Festigung von Grammatikregeln helfen. Wer sich intensiver mit Mnemotechniken im Unterricht beschäftigen möchte, findet im Buch Mnemotechniken für den Unterricht zahlreiche Postervorlagen zum Heraustrennen, die den Unterricht abwechslungsreicher gestalten und das Lernen nachhaltig unterstützen.
Es kann auch hilfreich sein, Mnemotechniken wie die Loci-Methode einzusetzen, um das Gedächtnis Ihrer Lernenden zu unterstützen. Diese Methode, die auf räumlicher Vorstellungskraft beruht, hilft besonders dabei, sich komplexe Inhalte und Vokabeln leichter zu merken. In einem weiteren Beitrag erfahren Sie, wie die Loci-Methode im Unterricht effektiv angewendet werden kann und welche Vorteile sie speziell beim Vokabellernen bietet. Schauen Sie hier für mehr Informationen zum Thema Die Loci-Methode.
Der Einsatz von Mnemotechniken hilft auch bei der Beherrschung der deutschen Perfektformen. In drei Videos zum Thema „Was hast du am Wochenende gemacht?“ erfahren Sie, wie Chunks und Mnemotechniken das Erlernen der Perfektformen erleichtern. Schauen Sie die Videos hier.
Bild für canva: Gettyimages