Die Herausforderungen, die jeder Lehrer kennt
Manchmal scheint es, als ob der Sprachunterricht der größte Berg ist, den man je erklimmen wird. Wieso? Weil wir ständig mit denselben Herausforderungen konfrontiert werden. Wenn es nicht der eine Blocker ist, dann ist es der andere. Aber eines muss man zugeben: Diese Herausforderungen bieten uns auch die Chance, etwas zu verändern. Also, los geht’s – werfen wir einen Blick auf die typischen Schwierigkeiten im Alltag eines Sprachlehrers. Und keine Sorge – Lösungen kommen später. Heute geht’s erstmal nur ums Erkennen der Probleme. Hier sind sie:
Die Angst vor Fehlern – Das lähmende Schweigen
Haben Sie das schon mal erlebt? Sie stellen eine Frage – und plötzlich fällt der Raum in eine Stille, die fast greifbar ist. Man kann sie schneiden! Alle starren auf den Tisch, die Wände, ihre Füße … nur nicht auf Sie. Das Problem? Die Lernenden haben Angst davor, etwas „Falsches“ zu sagen. Sie haben die Vorstellung, dass ein Fehler ein Weltuntergang ist – dass sie sich sozusagen für den Rest ihres Lebens als „Sprachversager“ brandmarken. Warum? Weil sie nicht verstehen, dass Fehler ein integraler Bestandteil des Lernprozesses sind.
Es ist eine riesige Hürde, die die Lernenden am Sprechen hindert. Sie wollen perfekt antworten, bevor sie überhaupt sprechen, und deshalb passiert … nichts. Kein Austausch, keine Kommunikation. Ein echter Sprachkiller.
Kein Sprechfluss – Die Blockade
Der zweite Klassiker: der fehlende Sprechfluss. Sie kennen das sicher auch – die Lernenden stocken, suchen nach den richtigen Wörtern, stottern hin und her. Es ist, als wäre der Fluss blockiert. In Gedanken sind sie so damit beschäftigt, sich auf das „richtige Wort“ zu konzentrieren, dass sie den ganzen Satz vergessen. Der Redefluss wird jäh unterbrochen – es wird nach der richtigen Antwort gesucht, aber nichts kommt.
Diese Stockungen entstehen, weil wir in vielen Fällen nicht in der Lage sind, spontan und frei zu sprechen. Es fehlen die Automatismen, die das Sprechen flüssig und natürlich machen würden. Und genau diese Blockade macht das Sprechen schwer und frustrierend.
Wenig Beteiligung – Die Ausgeschlossenen
Und jetzt kommt das „Zugeständnis“: Sie wissen es, Sie haben es schon gesehen. Immer die gleichen Leute melden sich. Die „lautstarken“ Schüler ergreifen das Wort – die „ruhigen“ lassen sich meist nicht hören. Das Problem? Während einige viel reden und das Gefühl haben, sich in der Sprache zu üben, sitzen die anderen da und kommen nicht zu Wort. Die wenigeren Schüler, die eher schüchtern oder zurückhaltend sind, bleiben außen vor – sie fühlen sich nicht eingeladen, zu sprechen. Dabei könnten sie es genauso gut. Aber wenn keiner sie auffordert, sich zu äußern, wird der Sprachunterricht für sie immer weniger zugänglich.
Spontaneität – Wenn alles nur vorbereitet ist
Ah, Spontaneität – die Mutter aller Sprachfertigkeiten. Warum? Weil die echte Kommunikation nie perfekt vorbereitet ist. Sie muss mit einem Schuss Improvisation gewürzt werden. Doch im Sprachunterricht konzentrieren wir uns oft so stark auf die korrekte Grammatik, dass wir die Fähigkeit zur spontanen Kommunikation übersehen. Wir üben Sätze, Dialoge und Vokabeln – doch sobald die Lernenden tatsächlich ins Gespräch kommen, stocken sie. Sie sind auf den „richtigen Moment“ aus und merken gar nicht, dass sie in der „realen Welt“ niemals auf den perfekten Moment warten können. Es braucht mehr als nur die Vorbereitung, es braucht die Fähigkeit zur spürbaren Spontanität!
Motivation – Der ständige Kampf gegen das „Langweilige“
Und dann sind da noch die Phasen des „Lern-Schattens“. Diese Momente, in denen Schüler scheinbar die Lust am Lernen verloren haben und sich lieber mit ihren Handys oder ihren Gedanken in ein anderes Universum begeben. Vielleicht sind sie einfach müde, vielleicht fühlen sie sich überfordert. Die Herausforderung als Lehrer ist es, zu verhindern, dass diese „Schwächephasen“ das ganze Lernklima übernehmen. Das ständige Aufrechterhalten der Motivation – das ist kein „Nice-to-have“, sondern eine Notwendigkeit. Aber, wie motiviert man, wenn die Energie fehlt?
Jeder Lehrer kennt diese Herausforderungen. Sie sind nicht nur gelegentlich präsent – sie tauchen immer wieder auf, in jedem Unterricht, in jeder Klasse. Es gibt keine einfache Lösung, keine schnelle Antwort. Aber das Wichtigste, was wir tun können, ist, uns diese Herausforderungen bewusst zu machen. Sie erkennen zu können, dass diese Blockaden existieren, ist der erste Schritt, um den Unterricht wirklich zu verändern. Und am Ende geht es darum, diesen Herausforderungen mit einem klaren Blick und einer ordentlichen Portion Geduld zu begegnen.
Hier finden Sie einen Artikel, der Tipps und Tricks für eine aktive Beteiligung aller Lernenden bei Gruppenaktivitäten bietet.
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